Die Essenz eines Artikels aus den änd/Ärztenachrichtendienst vom 26.09.2022
Müssen die Systemfrage stellen
Die Vertreterversammlung der KBV hat in ihrer Klausurtagung einen Antrag einstimmig angenommen, in dem es darum geht „die Systemfrage zu stellen“. Was bedeutet das?
Die Abgeordneten haben einstimmig beschlossen, dass darüber diskutiert werden soll, ob es eine Zukunft der Selbstverwaltung und der gemeinsamen Selbstverwaltung gibt, ob die Fortführung des Sicherstellungsauftrages weiterhin gewährleistet werden kann und ob es eine Wiedereinführung des Streikrechts geben soll.
Die Mitglieder der Vertreterversammlung der KBV wollen ein eindeutiges Signal in Richtung Politik senden, dass die Ärzteschaft sich einig ist und sich wehren wird.
Ein Auslöser ist der aktuelle Beschluss (August 2022) des Erweiterten Bewertungsausschusses zur Anpassung des Orientierungswertes, welcher jährlich neu den bundeseinheitlichen Punktwert für ärztliche Leistungen bestimmt.
Die Thüringer KV-Vorsitzende Dr. Annette Rommel forderte die Politik deshalb auf, faire Rahmenbedingungen zu schaffen: „Es kann nicht sein, dass KVen als Bittsteller bei dem GKV-Spitzenverband auftreten und am Ende über das schlechte Ergebnis auch noch froh sein müssen.“ „Wir müssen mit dem GKV-Spitzenverband auf Augenhöhe verhandeln können.“
Sie rief die Politik auf, flexible Möglichkeiten zu schaffen, um inflationsbedingte Kostensteigerungen – besonders für energieintensive Fachgruppen – auszugleichen.
Eine aus meiner Sicht deutliche und mutige Stellungnahme der ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, welche ich mir in der Deutlichkeit auch für unsere Bundesvertretung wünsche.
Christian Unger
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Eingegangen über WhatsApp:
Und? Was soll das jetzt bringen?
Ich habe bei der Kammerversammlung gelernt, dass wir Zahnärzte abwarten sollen, obwohl ich davor gewarnt habe, dass wir sehenden Auges auf den Abgrund zusteuern. Und beigesteuert wurden gute Argumente von wenigen Kollegen. Leider von zu wenigen!
Bei der VV/KZV habe ich gelernt, dass alles nicht so schlimm wird (mit der Budgetierung etc.) und wir Zahnärzte – logischerweise – weiter arbeiten und abwarten sollen.
So wie sich Kammer und KZV derzeit positionieren, sehe ich für uns (und nebenbei bemerkt müssen wir an auch UNS!! denken, die das Getriebe noch am laufen halten!) nicht den Ansatz einer Lösung.
Wollen wir, dass immer mehr Kollegen ihren Beruf an den Nagel hängen oder demnächst vielleicht pleite gehen?
Füße still halten, damit es einer Minderheit gut geht?
Weiterhin Befehlsempfänger sein, der auf seine Strafzahlungen – Mist, heißt ja Honorarkürzung – wartet?
Sorry, aber…
Nichts aber!
Einen schönen Tag und viele Grüße!
N.N.